28 Mrz

Studiengang: Sprechwissenschaft

Der Studiengang: Sprechwissenschaft

… ist das sowas wie Logopädie?

Sprechwissenschaft ist viel mehr als nur Logopädie! Denn neben dem klinischen Bereich lernt man zum Beispiel rhetorische Modelle kennen, erarbeitet Texte aus dem Theater, übt das Unterrichten von Lehrern oder Schauspielern und untersucht die Merkmale der deutschen Aussprache…

Wie ich dazu kam…

Nach meinem Abitur war mir relativ schnell klar, dass ich nichts Naturwissenschaftliches studieren möchte. Auch Kunst und Musik lagen mir nicht sonderlich gut, aber machten wenigstens mehr Spaß. Sprachen waren das Einzige, was mich wirklich interessierte und besonders die Deutsche. Aber welche Richtung sollte ich mit diesem Interessensfeld einschlagen? Germanistik? Erschien mir zu trocken. Lehrerin? Dafür fehlt mir die Geduld. Logopädie? Gibt es zwar auch als Studiengang, aber da scheint man mit einer Ausbildung besser dran zu sein…
Und dann gab es da ja noch die anderen Dinge, die für mich in Frage kamen: Schauspiel, Theater, Psychologie… Aber welcher Studiengang sollte diese Teilgebiete vereinen?
Wie es manchmal so ist, geriet ich über drei Ecken an ein Universitätspraktikum bei der Sprechwissenschaft in meiner Heimatstadt Halle. Ich war sofort begeistert! Und ab da ging alles ganz schnell:
Ich hörte von der Eignungsprüfung, die immer schon im April stattfindet, auch wenn das Studium erst zum Wintersemester startet. Im Internet suchte ich nach Kliniken und HNO-Ärzten, die ein sogenanntes phoniatrisches Gutachten erstellen. Im Grunde soll dieses Gutachten bestätigen, dass man später einmal einen sprechintensiven Beruf ausüben können wird, ohne dass dabei Schädigungen an der Stimme auftreten (einige Lehramtsbewerber müssen das zum Beispiel auch machen).
Dieses Gutachten sendete ich an das Institut und bekam damit automatisch eine Einladung zur Eignungsprüfung (das Gutachten darf nicht älter als ein halbes Jahr sein).
Für die Prüfung „durfte“ ich ein Volkslied und ein Gedicht zwei unabhängigen Jurys aus Professoren und Mitarbeitern vortragen. Außerdem musste ich einen Rhythmus nachklatschen und einige Töne nachsingen. Ich war erstaunt, dass es so gut klappte, denn Musik hatte ich eigentlich in der zehnten Klasse abgewählt. Das schwierigste war für mich eine kleine spontane Rede zu der Frage, was ich von einer Helmpflicht für Fahrradfahrer halten würde. Da musste ich mich echt konzentrieren, die richtigen Argumente zu finden und nicht herum zu stottern. Mittlerweile glaube ich, die Jury hat dabei aber mehr auf meine Sprechweise geachtet (also zum Beispiel, ob ich einen Dialekt habe). Einige meiner Mitstudierenden hatten vor der Prüfung ein paar Logopädie-Stunden genommen, um daran zu arbeiten. Dann wartete ich fünf furchtbare Minuten auf dem Flur und als ich wieder rein durfte, sagten Sie mir: „Wir sehen uns im Oktober!“. Ich musste mich nur noch ganz normal immatrikulieren, da mein Abi-Durchschnitt unter dem NC von 2,3 lag (Die erreichten Punkte der Eignungsprüfung werden mit dem Abi-Durchschnitt verrechnet. Der NC ergibt sich natürlich jedes Jahr neu, aber er lag bisher nie unter 2,0).

Wie das Studium abläuft…

In den Einführungsveranstaltungen erklärte man uns: Das Studium teilt sich in die 4 Säulen Rhetorik, Phonetik, Sprechkunst und klinische Sprechwissenschaft auf. Wir lernen die Grundlagen dieser Säulen kennen und in allen Bereichen die Fähigkeiten, um auch selbst auf diesem Gebiet methodisch- didaktisch zu arbeiten. Dadurch können wir am Ende Rhetoriktrainer, Phonetiker, Sprechbildner für Schauspieler und Sprecher oder – wie ich es nenne- „studierte Logopäden“ werden.
Ich war erstaunt, als ich das Fach „Entspannung“ auf dem Stundenplan las. Aber im Laufe des Semesters lernte ich diese Veranstaltung zu lieben. Auch unseren Bewegungsunterricht, der oft anstrengend und anfangs auch etwas unbehaglich war: Denn dabei gab es viel Körperkontakt mit meinen Mitstudierenden und wir mussten einander vertrauen. Gut, dass wir nur 30 Leute pro Jahrgang sind und niemand von uns wirklich zurückhaltend ist. Auch Schüchternheit ist bei uns fehl am Platz: Im ersten Semester bestand eine Erwärmung aus dem Nachahmen von Tiergeräuschen und Bewegungen. Auch wenn das zunächst eher lustig klingt: Das Verbessern der eigenen Stimme, der Atmung und der Körperhaltung ist harte Arbeit und ließ mich schon oft an meine Grenzen gehen. Das große Highlight eines Semesters ist das Vorsprechen, bei dem wir einen fünfminütigen Text unserer Wahl auf einer Bühne vor all unseren Mitstudierenden und Profs vortragen dürfen. Ab dem zweiten Semester gibt es dafür auch eine Note.
Ansonsten sieht ein ganz normaler Tag bei mir so aus: Um 10 Uhr geht es in die Uni (wenn ich Glück mit den Einschreibungen hatte und mein Stundenplan daher gut geworden ist). Dann höre ich Vorlesungen mit viel PowerPoint-Untermalung oder wir gestalten unsere Seminare selbst, denn dafür gibt es auch meistens Noten. Im Interesse der Mitstudierenden wird das Ganze dann so aufbereitet, dass die erste Stunde Spaß macht und wie im Flug vergeht. Oder wir lösen Aufgaben und führen Dialoge, die dann zu einer „versteckten Erkenntnis“ führen. Auf all unsere Leistungen geben wir uns gegenseitig ein Feedback, was ich sehr schätzen gelernt habe. Dann geht es schnell in die Mensa und ab zum Bewegungsunterricht (vorher nicht zu viel mampfen!). Abends habe ich dann immer noch Zeit für meine eigenen Hobbies und auch über den Lernaufwand kann ich mich nicht beschweren. Die Bibliothek besuche ich meist nur kurz vor den Prüfungen regelmäßig.
Apropos Prüfungen: Im ersten Studienjahr hatten wir viele Theoretische. Besonders das Auswendiglernen aller Atemmuskeln war etwas mühselig, aber hat sich am Ende auch irgendwie gelohnt. Eine mündliche Prüfung ist auch immer dabei, aber die darf man zum Glück zu dritt durchstehen – so konnten wir uns schon oft bei einer schwierigen Frage gegenseitig rausboxen. Auch eine Hausarbeit und viele Vorträge durfte ich schon im Teamwork erledigen, was sich meiner Meinung nach in den Noten positiv bemerkbar macht.

Wie es danach weiter geht…

„Und was macht man später mal damit?“ Leider ist die Frage gleichwohl nervig als auch berechtigt. Auf unserer Homepage liest man dazu: ehemalige Absolventen und Absolventinnen seien heute in der Beratung, der Lehre oder dem Gesundheitswesen tätig. Als Ausbilder für sprechintensive Berufe oder als Kommunikationstrainer, auch als Therapeut von Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen kann man eine Anstellung finden. Für mich haben diese Begriffe erst so richtig Gestalt angenommen, als ich meine Pflichtpraktika absolviert hatte und einen wirklichen Einblick in die einzelnen Gebiete bekommen habe. Ich glaube, wenn man ein wirkliches Interesse für sein Teilgebiet mitbringt, kann man auch mit diesem ausgefallenen Studiengang einen guten (und auch gutbezahlten) Job finden. Die Master-Möglichkeiten scheinen auch erstmal etwas begrenzt zu sein. Es gibt drei sehr spezialisierte Mastermöglichkeiten in Stuttgart; den Master Sprecherziehung in Münster, Regensburg, Göttingen, Düsseldorf und den Master in Speech Science mit der Spezialisierung Sprechwissenschaft. Natürlich kann man auch in Halle den Master Sprechkunst/ Rhetorik/ Phonetik oder Klinische Sprechwissenschaft belegen. Alles in Allem macht mir mein Studium jeden Tag aufs Neue großen Spaß und daher bin ich auch bereit, in Zukunft einige Hürden zu nehmen, um bei meinem Traumjob zu landen.

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Über den Autor

Elisabeth Böhm (23)
Studiengang: Sprechwissenschaft B.A.
Uni/Hochschule: Universität Halle (Saale)
Regionalgruppe: HAL 2012

„Mir gefällt am Studienkompass, dass man sich mit Fragen zum Studium nie alleine gelassen fühlt.“

21 Mrz

Studiengang: Physik

Das Physikstudium an der Universität Paderborn

Physik ist ein althergebrachtes Studium, welches sich bereits im Bachelor vielen Phänomenen widmet, ohne die unsere heutige Welt, so wie wir sie kennen nicht funktionieren würde.

Formales zum Studiengang

Die Eingangsvoraussetzung für ein Physikstudium ist in der Regel die allgemeine Hochschulreife. Durch Ablegen besonderer Prüfungen vor Studienbeginn ermöglichen es einzelne Universitäten bereits vor dem Abitur Physik zu studieren.

Im Zuge der Bolonga-Reform wurde das Physikstudium in Deutschland vom Diplomstudium auf ein Bachelor-Master-Studium umgestellt. Dabei beträgt die Regelstudienzeit für den Bachelor 6 und für den Master 4 Semester, wobei die durchschnittliche Studiendauer im Bereich von 8 Semestern für den Bachelor liegt.

Der Bachelor-Studiengang ist primär darauf ausgerichtet, Grundkenntnisse in allen Bereichen der Physik zu vermitteln. Dies bedeutet, dass alle großen Teilgebiete der Physik sowohl experimentalphysikalisch als auch theoretisch behandelt werden. Darüber hinaus gibt es in den ersten Semestern Mathematikveranstaltungen, die sich inhaltlich wenig vom Mathematikstudium unterscheiden. Zusätzlich gibt es zu den Experimentalphysikveranstaltungen Praktika, bei denen man zusammen mit einem Praktikumspartner im Labor unter Aufsicht Versuche durchführt. Diesen Versuchen geht eine mündliche Abfrage der Grundlagen des jeweiligen Versuches und der Durchführung voraus. Im Anschluss wird ein Bericht geschrieben, dessen Umfang durchaus 10 bis 30 Seiten betragen kann. Hierfür wird empfohlen, sich in das Textsatzprogramm LateX einzuarbeiten, welches in den Naturwissenschaften sehr weit verbreitet ist und gerade beim Schreiben von Texten mit vielen Formeln, griechischen Buchstaben, Bildern, etc. Programmen wie Word überlegen ist. Zu Beginn des ersten Praktikums gibt es eine ausführliche Einführung in das Programm sowie beispielhafte Berichtvorlagen. Spätestens für die Bachelorarbeit wird dieses Programm vorausgesetzt.

Wahlmöglichkeiten sucht man in den ersten Semestern vergebens, ab dem 5. Semester kann man erstmals unter starken Beschränkungen wählen. Durch diese Wahlen legt man sich hinsichtlich späterer Möglichkeiten im Master oder Beruf nicht fest, da im Bachelor lediglich die gelegt werden. Im Master hingegen gibt es fast keine verpflichtenden Veranstaltungen, sodass eine Spezialisierung in einen der verschiedenen universitätsspezifischen Forschungsschwerpunkte möglich ist. Allerdings ist eine Spezialisierung ohnehin für eine Masterarbeit angebracht.

Da im Bachelor zunächst die Grundlagen gelegt werden, gibt es zu den Vorlesungen reichlich Literatur. Die momentanen Standartwerke sind alle relativ neu, sodass es diese bei den meisten Universitätsbibliotheken als pdf-Datei kostenlos zum Download gibt. Daher müssen in den ersten Semestern keinerlei Bücher gekauft werden. Auch in den höheren Semestern gibt es zu den Vorlesungen viele gute, neue Bücher, sodass man kein Buch anschaffen muss (aber durchaus kann). Auch die Programme für LateX sind kostenlos im Internet verfügbar. Als Kosten fallen jedes Semester die Semestergebühren an, welche je nach Universität mit einem verpflichtenden Semesterticket 200 bis 300 € betragen; an Universitäten ohne Semesterticket 100 bis 200€. Sofern man diese regelmäßig nutzt, spart man unterm Strich meist einiges an Fahrkosten.

Die Physik als Studiengang gibt es an einem Großteil der Universitäten in Deutschland. Dabei unterscheiden sich die Studiengänge im Aufbau, wenn auch weniger im Inhalt. Zu beachten ist, dass je nach Forschungsschwerpunkten der jeweiligen Universität eine Spezialisierung im Master nur eben auf diese möglich ist, wobei diese Spezialisierung nichts Endgültiges oder Verbindliches für die spätere Berufslaufbahn hat. Auch der Wechsel nach dem Bachelor zu einer Universität, deren Schwerpunkte mit den eigenen Interessen gut übereinstimmen, ist problemlos möglich.

 

Im Studium

Im Studienalltag gibt es fast ausschließlich Vorlesungen, zu welchen keine Anwesenheitspflicht besteht. Allerdings gibt es nicht zu jeder Vorlesung ein digitales Skript, sodass auf diesem Wege ein Besuch der Vorlesung fast zwingend wird, was nur zu gut (oder auch schlecht) an die Schule erinnert. Begleitet werden die Vorlesungen von Übungen, für welche im Vorfeld Übungsaufgaben gemacht werden sollen. Je nach Dozent werden die Übungszettel vorher eingesammelt, korrigiert und bepunktet und in der Übung die Lösungen besprochen, oder die Aufgaben werden in der Übung lediglich besprochen. Meist ist eine aktive Übungsteilnahme in einer vorgegebenen Form Voraussetzung für das Bestehen der Klausur, sodass es indirekt verpflichtend sein kann, zumindest zwei bis der Mal im Semester zur Übung zu erscheinen; bei einer Bepunktung der Übungszettel können die Übungszettel als Teil der Prüfungsleistung mit in die Note der Veranstaltung eingehen. Teilweise werden zu bestimmten Veranstaltungen noch Tutorien angeboten, an denen man freiwillig teilnehmen kann und in denen die Vorlesungsinhalte noch einmal aufgearbeitet werden.

Daneben gibt es die schon erwähnten Praktika, welche aus sechs bis zehn Versuchen pro Semester bestehen. In den ersten Semestern dauern die Versuche an sich nur ein, zwei Stunden und auch die Vorbereitung beansprucht wenig Zeit. Für das Schreiben der Berichte alleine oder mit seinem Praktikumspartner müssen aber durchaus zehn und mehr Stunden veranschlagt werden, in den Fortgeschrittenenpraktika auch 20, neben einer mehrstündigen Vorbereitung und einem ganzen Tag im Labor. Gerade für diejenigen, die es später in den experimentalphysikalischen Bereich zieht, sind diese Praktika trotz ihres Zeitaufwandes äußerst wichtig.

Neben den Praktikumsberichten, welche man nach einer Erstkorrektur zurückerhält und für die Endabgabe, welche benotet wird, noch einmal überarbeiten kann, gibt es in sämtlichen Veranstaltungen Klausuren, was pro Semester in der Regel drei Stück sind. In den höheren Semestern kann es vorkommen, dass statt einer Klausur eine mündliche Prüfung zur Ermittlung der Veranstaltungsnote herangezogen wird.

Dadurch, dass das Physikstudium ein Bachelor-Master-Studiengang ist, kann man das Studium als verschult bezeichnen. Man geht zu den Vorlesungen, macht die Übungszettel und schreibt die Klausuren. Nacharbeiten oder selbst erarbeiten in der Bibliothek, ist nur dann erforderlich, wenn man nicht zu den Vorlesungen geht, ein Dozent nicht so gut ist oder man Probleme bei einem bestimmten Thema hat.

 

Zukünftiges

In der Physik wird nach dem Bachelorstudium ein Masterstudium praktisch erwartet. Nach dem Master steht man vor der Entscheidung, ob man in die Wirtschaft geht oder weiter an der Universität bleibt. Bei Letzterem ist es nahezu unumgänglich zu promovieren (Dauer etwa drei bis fünf Jahre), während es bei Ersterem nicht für jeden angestrebten Posten erforderlich oder erwartet wird. Jedoch gilt auch hier, dass eine Promotion im passenden Bereich die Tür zu höheren Positionen öffnet.

Viele Physiker finden nach ihrem Physikstudium eine Arbeit in einem anderen Bereich als den der Forschung. Theoretische Physiker werden gerne von Banken und Versicherungen eingestellt, während Experimentalphysiker in nahezu sämtlichen Bereichen der Industrie gerne gesehen sind. Dass ein Physiker später nicht mehr direkt mit Physik arbeitet, ist dabei nichts Ungewöhnliches. Beispiele hierfür sind unserer momentane Bundeskanzlerin Frau Doktor Angela Merkel und der deutsche Chemienobelpreisträger 2014 Herr Professor Doktor Stefan Hell.

Glaubt man den Presseberichten, so haben Absolventen eines Physikstudiums mit die geringste Arbeitslosenquote in Deutschland und finden somit am schnellsten einen neuen Arbeitsplatz

Unabdingbar sind dabei sehr gute Englischkenntnisse, denn bereits gegen Ende des Bachelorstudiums ist die Literatur vermehrt nur noch in Englisch erhältlich, von Papern (Veröffentlichungen) ganz absehen, welche nur auf Englisch geschrieben sind. Daher bieten viele Universitäten in Deutschland den Physik Masterstudiengang auch auf Englisch an.

Praktika (bei Unternehmen) sind in der Physik während des Studiums eher ungewöhnlich. Stattdessen bietet es sich an im dritten oder vierten Semester als studentische Hilfskraft (SHK) in einer Arbeitsgruppe anzufangen. Neben dem Geld bekommt man auch so Kontakt zu Doktoranten und Post-Docs und bekommt Einblicke in den Forschungsalltag an der Universität. Auch ist es üblich, seine Bachelorarbeit in der Arbeitsgruppe zu schreiben, in der man SHK ist.

 

Persönliches Fazit

Ich würde Physik jederzeit wieder studieren und auch jederzeit wieder an der Universität Paderborn.

Ersteres liegt daran, das Physik mir viel Spaß macht und ich merke, dass es das ist, was ich gut kann und später beruflich machen will.

Letzteres liegt daran, dass die Physik in Paderborn einen sehr guten Ruf hat, welcher allerdings unter Schülern und Studenten weitestgehend unbekannt ist. Für mich ist diese Tatsache in der Hinsicht ein Vorteil, dass in Paderborn pro Wintersemester nur etwas 40 neue Studenten anfangen, deren Zahl sich recht schnell halbiert. Für die Verbleibenden gibt es eine exzellente Betreuung ohne feste Sprechstunden bei Dozenten, Schlangen vor dem Prüfungssekretariat oder übervolle Vorlesungen. Auch gibt es mehr SHK-Stellen als interessierte Studenten und die Dozenten werben um Studenten, die Bachelor- oder Mastarbeiten in ihren Arbeitsgruppen schreiben.

Ein weiterer Vorteil, den ich demnächst wahrnehmen werde, ist, dass von den recht wenigen Studenten der Physik noch weniger ein Auslandssemester planen. In der letzten Bewerbungsphase war ich der einzige Bewerber für einen Auslandsaufenthalt generell und speziell für Umeå, sodass die Hürden im Bezug auf die Bewerbung und das Auswahlgespräch nicht derart hoch waren, wie es in Studiengängen mit vielen Studenten und dementsprechend Bewerbern der Fall ist. Letztlich habe ich so die Möglichkeit, sogar für zwei Semester in Schweden zu studieren und werde in dieser Zeit über ein ERASMUS+-Stipendium gefördert.

Allerdings sollte ich auch erwähnen, dass Freizeit bei mir bis zu der Zeit nach dem Studium aufgeschoben ist. Wenn ich mich unter den Kommilitonen umsehe, die mit mir anfangen haben zu studieren und jetzt noch dabei sind ihren Bachelor in sechs Semestern zu beenden, dann bin ich damit kein Einzelfall, sondern die Regel (zumindest in Paderborn). Gerade beim Schreiben der Berichte in den Fortgeschrittenenpraktika neben den normalen Vorlesungen und Übungen, bleibt kaum mehr Zeit, sich etwas auszuruhen, von das Studentenleben genießen einmal ganz abgesehen. Es ist zumindest bei mir aber nicht so, dass ich unter dem Stress leide. Vielmehr lernt man, mit dem Stress umzugehen und der Spaß, den man mit den Kommilitonen, aber auch mit seinen Dozenten hat, lässt einen den Stress recht schnell wieder vergessen.

Eine geringe Zahl an Studenten begünstigt auch die Zusammenarbeit der Stundenten untereinander, da es keinen Konkurrenzdruck gibt, was mir persönlich sehr gut gefällt.

Über den Autor

Sebastian Brauner (27)
Studiengang: Physik
Uni/Hochschule: Universität Paderborn
Regionalgruppe: Stuttgart (Regionalleitung)

Sebastian Brauner ist 27 Jahre alt und hat Physik an der Universität Paderborn studiert. Im Jahr 2010 in den Studienkompass aufgenommen, begann er direkt nach seinem Abitur ein Physikstudium. Mittlerweile ist Sebastian im Aluminiverein des Studienkompass als Regionalleiter aktiv. Dabei gefällt ihm besonders, sich mit neuen Leuten über ihre Erfahrungen im Studium auszutauschen.

14 Mrz

Studiengang: Medien- und Kommunikationswissenschaften

… irgendwas mit Medien …

Medien- und Kommunikationswissenschaften an der Universität Mannheim.

Das Studienfach Medien- und Kommunikationswissenschaften ist ein erst seit neuestem auftretendes Studienfach, welches die beiden Themenbereiche Medien und Kommunikation verbindet. Immer mehr Unis bieten diese Kombination an, man betrachtet die Fächer nicht einzeln, sondern miteinander verknüpft. Anders, als viele erwarten, ist der Studiengang an der Uni sehr theoretisch ausgelegt. Entgegen der allgemein häufig vertretenen Meinung lernt man nicht (ausdrücklich) „richtig“ zu kommunizieren oder Medien zu gestalten und gar zu produzieren.

Vielmehr geht es in dem Studiengang darum, die Auswirkungen von Kommunikation und Medien auf die Gesellschaft zu untersuchen. Konkrete Themen sind einerseits z.B. die Wirkung von bestimmten Filmen auf die Gesellschaft bzw. was diese über unsere Gesellschaft aussagen. Andererseits wird beispielsweise untersucht, wie Smartphones die Alltagskommunikation verändern und sich auf Freundschaften und andere Beziehungen auswirken.

An der Universität sind aufgrund der theoretischen Ausrichtung sind zur Einschreibung keine besonderen Eingangsvoraussetzungen wie künstlerische Arbeiten oder redaktionelle Texte gefordert. Jedoch ist das Fach momentan sehr beliebt, es gibt aber nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen. Möchte man selbst kreativ werden und praktischer arbeiten, kann man dies meist an FHs, vereinzelnt auch an Universitäten tun Dann hat das Fach nicht die Endung „-wissenschaften“ sondern etwas mit „Produktion“ oder „Design“ im Titel.

Im Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaften hat man viel Wahlfreiheit. Direkt vom ersten Semester an kann man Seminare nach den eigenen Interessen wählen, somit hat jeder Student ein individuelles Zeugnis. In der Regel hat man wenige Vorlesungen, denen am Ende des Semesters eine Klausur folgt (ca. eine pro Semester). Der größte Bestandteil des Studiums sind Seminare, in denen man in kleineren Gruppen (10-30 Studenten) ein sehr konkretes Thema behandelt. Während des Semesters muss man dann häufig Referate halten und das Seminar endet in der Regel mit einer Hausarbeit (ggf. mündliche Prüfung).

Da im Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaften viel eigenständiges Arbeiten gefordert wird, hat man in der Woche im Schnitt vier bis fünf Veranstaltungen mit jeweils einer Dauer von anderthalb Stunden. Somit bleibt viel frei einzuteilende Zeit, die man in der Bibliothek zum Lernen verbringen kann.

Mit einem Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaften hat man einige Möglichkeiten für einen späteren Job. Man kann in den Medien arbeiten (Radio, Fernsehen, Zeitung) oder man kann die Unternehmenskommunikation führen oder in Marketing und Werbung tätig sein. Es gibt jedoch nicht „den einen“ Beruf, den man nach einem Abschluss in Medien- und Kommunikationswissenschaften ausübt. Durch die Kurswahl und auch Praktika kann man einen persönlichen Schwerpunkt setzen. Für einen Master gibt es verschiedene Spezialisierungen, die je Uni andere Zugangsvoraussetzungen (in Form von bestimmten Fächern) haben.

Mein abschließendes Fazit

Mir persönlich hat das Studium sehr viel Spaß bereitet. Ich habe ein sehr breites Spektrum an Themen in meinen Seminaren kennen gelernt. Besonders gefallen hat mir, dass ich von Anfang an die Kurse nach meinen Interessen wählen und somit einen individuellen Schwerpunkt setzen konnte. Die Offenheit hinsichtlich eines Jobs später ist Fluch und Segen zugleich, man hat eine Auswahl was man später machen kann, es gibt aber keinen Beruf, auf den das Fach genau zugeschnitten ist. Ich würde mich allerdings jederzeit wieder für diesen Studiengang entscheiden!

Über die Autorin

Christina Kößmeier (27)
Studiengang: Medien- und Kommunikationswissenschaften (Bachelor), Communication & Cultural Management (Master)
Uni/Hochschule: Universität Mannheim (Bachelor), Zeppelin Universität Friedrichshafen (Master)
Regionalgruppe: München

07 Mrz

Studiengang: Politik- und Verwaltungswissenschaften

Hallo! Ich bin ein Powalter – oder Powaltraud wenn ihr die weibliche Variante bevorzugt. Ich habe in Konstanz Politik- und Verwaltungswissenschaften studiert und möchte Euch in diesem Beitrag erklären, was das eigentlich heißt und was der Unterschied zwischen einem Politikstudenten und einem Powalter ist.

Den Studiengang gibt es in der Ausrichtung nur zweimal in Deutschland: in Konstanz und in Potsdam. Politikwissenschaften mit unterschiedlichsten Schwerpunkten kann man fast überall in Deutschlands studieren und auch Verwaltung wird manchmal angeboten. Doch die Kombination macht es eigentlich aus. Ich werde mich einfach mal an der Website meiner Alma Mater entlanghangeln und Euch zeigen, was so gut (und vielleicht auch nicht so gut) an meinem Bachelorstudiengang ist.

1 Die Rheinbrücke, Rheinturm und Alpen im Hintergrund

Erstmal die Voraussetzungen und Kosten

Um Politik und Verwaltung zu studieren, zählen hauptsächlich das Abiturzeugnis und ggf. Berufserfahrung. Einen Numerus Clausus gibt es in der Hinsicht nicht. Dieser wird immer jedes Jahr neu berechnet, je nachdem wie gut die Abschlusskohorte ist. Jedes Jahr werden um die 200 Studierenden zugelassen. Die einzigen Kosten die auf einen zukommen, sind ca. 200 € Verwaltungsbeitrag. In den ersten drei Semestern muss man normalerweise nur ein bis zwei Bücher kaufen (je zwischen 10 und 20 €). Bei Büchern, die teurer sind lassen sich die Studierenden schon mal etwas einfallen (was ich aus bestimmten Gründen aber hier nicht erwähnen möchte). Kopierkosten sind relativ niedrig mit 0,05 € pro Blatt. Wenn man aber gut mit Laptop und Tablet klar kommt, kann man viele Kosten sparen. Die Mensa ist vergleichsweise günstig: 2,70€ kostet das günstigste Hauptgericht. Lebenshaltungskosten in Konstanz sind etwas höher als in anderen Kleinstädten Deutschlands. Die Attraktivität der Lage macht Wohnungskosten etwas teurer. Jedoch durch die Insel Reichenau hat man rund ums Jahr frisches Gemüse zu guten Preisen.

2 Konstanzer Altstadt im Schnee

Interdisziplinarität

Um ehrlich zu sein hatte ich keine Ahnung was auf mich zukommt mit diesem wunderschönen Wort, als ich mich für den Bodensee entschied. Es bedeutet, dass mehr als eine Forschungsdisziplin gelehrt wird. Interdisziplinarität ist eigentlich schon mit der Kombination Politik und Verwaltung gegeben. Doch da steckt noch viel mehr dahinter: Auf der einen Seite studiert man natürlich Politikwissenschaften. D.h. im Klartext Vorlesungen und Seminare zu verschiedenen Grundlagen, wie: das politische System Deutschlands, Vergleich von politischen Systemen, politische Theorie, Internationale Beziehungen und und und. Die Vorlesungen geben die Basis und beinhalten ganz schön viel Stoff, den man in den ersten drei Semestern lernt und dann zum richtigen Zeitpunkt wiedergeben muss (in Klausuren).

Neben den politischen Schwerpunkten gehört auch Verwaltungs- und Managementlehre zu den Inhalten. Hier bekommt man einen guten Einblick, was Verwaltung wirklich bedeutet und welchen Spielraum es in der deutschen Verwaltung eigentlich gibt. In den Vorlesungen zu Management lernt man einiges über Unternehmen, wie man sie erfolgreich führt und wie man seine Mitarbeiter motivieren kann.

Aber das ist noch nicht alles! Um ein guter Wissenschaftler zu werden braucht es noch etwas: Methoden. Der Studiengang führt einen an die Werkzeuge der Wissenschaft heran. Das nennt sich dann „Empirische Methoden der Sozialforschung“ und „Statistik“. Da kommt man leider nicht drum herum und wer denkt, man bräuchte Mathe nie mehr wieder, der liegt leider falsch. Aber keine Sorge, Tutorien helfen Euch, das Kompliziertere zu verstehen.

Ein letzter Punkt macht dann das Studium so richtig interdisziplinär: Man hat noch das Vergnügen eine Vorlesung in Volkswirtschaft zu besuchen. Es war ehrlich gesagt eher nicht mein Ding, aber als Politikwissenschaftler braucht man nun mal mehrere Gebiete, um die Komplexität der Politik zu verstehen.

In der zweiten Hälfte des Studiums darf man sich Seminare zu seinen Lieblingsthemen aussuchen. Es ist nicht ganz so einfach wie es klingt, denn es hängen noch ein paar Regeln daran… Aber man darf sogar Seminare und Veranstaltungen aus anderen Studiengängen besuchen, wie Jura, Wirtschaft, Psychologie oder Soziologie. Damit ist dann das Konzept der Interdisziplinarität perfekt. Ich persönlich habe es sehr genossen so viel Freiraum in der Kurswahl zu haben und außerdem verhindert das Konzept, dass man zum „Fachidioten“ wird.

Praxisorientierung

Praxisorientierung ergibt sich aus der Möglichkeit, im vierten Semester ein Praktikum „machen zu müssen“. Viele Studenten müssen das in ihre Semesterferien quetschen, um nach dem Studium zeigen zu können, dass sie Praxiserfahrung haben. Der Fachbereich hat eine tolle Datenbank, falls man selbst noch keine Idee hat, man kann aber auch einfach selbst suchen. Sechs Monate verbringt man dann in einem Unternehmen, in der Verwaltung oder bei einer Nichtregierungsorgansisation (NGO).  Ich habe mein Praxissemester in Berlin bei der Europäischen Akademie verbracht, eine Institution für politische Bildung.

Forschungsorientierung

Das schreibt der Studiengang ganz groß. Man bekommt neben einer sehr guten Methodenausbildung auch früh beigebracht selbst wissenschaftliche Arbeiten zu verfassen. Das machte mir persönlich mehr Spaß, als Klausuren. Zudem gibt es oft Möglichkeiten als studentische Hilfskraft bei einem Professor zu arbeiten und so einen Einblick in dessen Forschung zu bekommen. Oder man hat sogar Glück und darf Daten für ein Forschungsprojekt erheben. Neben den Jobmöglichkeiten gibt es immer wieder sogenannte Kolloquien, wo Forscher ihr Projekt vorstellen. Dort bekommt man direkte Einblicke in das jeweilige Arbeitsgebiet.

Internationalität

Im Bachelorstudiengang waren nicht sehr viele International Studis, im Master dagegen schon mehr. Die Uni versucht zudem internationale Forscher zu sogenannten Gastvorlesungen einzuladen. Aber was die Internationalität wirklich ausmacht, sind die Austauschprogramme der Uni und des Fachbereichs. Neben verschieden Möglichkeiten in den USA, sind vor allem Erasmusprogramme sehr beliebt. Der Fachbereich hat so gute Verbindungen, dass im zweiten oder dritten Jahr fast alle Powalter ins Ausland gehen. Der Vorteil: man muss sich seine Uni nicht selbst aussuchen und viel Papierkram erledigen. Man muss im Erasmusprogramm keine Studiengebühren bezahlen, denn man bekommt ein bisschen Geld und die Möglichkeit, einen Intensivsprachkurs zu machen. Ich war für ein halbes Jahr in Bologna und durfte vorher noch 4 Wochen in Siena mein Italienisch auf Hochtouren bringen. Viele Unis im Ausland bieten natürlich auch Kurse auf Englisch an, also habt keine Angst falls ihr nicht Schwedisch oder andere Fremdsprachen sprecht.

Freizeit

Hatte ich schon erwähnt, dass Konstanz am Bodensee liegt? Das bedeutet nicht nur wunderschönstes Alpen- und Seepanorama (und Nebel im Winter) sondern auch viele Möglichkeiten die freie Zeit zu gestalten. Neben dem Sportprogramm der Uni kann man segeln lernen, wandern gehen oder schwimmen im See. Traditionell muss man im Studentenleben einmal von der Fahrradbrücke gesprungen sein und Anfang April einmal ganz in den See (ja er ist noch klirrend kalt). Die Stadt ist übrigens eine Fahrradstadt. Eigentlich jeder Student bewegt sich meist zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Von Konstanz aus kann man auch mal schnell einen Ausflug in die Schweiz machen oder für die Sommerfestspiele nach Bregenz.

3 Das Hörnle – Der Strand von Konstanz

Generell gibt es alles, was andere Städte auch haben: Sportanlagen, Schwimmbäder, sogar eine Therme, ein paar nette Museen, eine tolle Altstadt mit vielen kleinen Kneipen etc. Ein Highlight ist sicherlich das Weinfest im Frühherbst. Den Sommer verbringen viele Studierende mit Grillen am Rhein oder See.

Zukünftiges

Nach den drei bis vier Jahren im BA Politik- und Verwaltungswissenschaft hat man mehrere Möglichkeiten: Viele meiner Kommilitonen haben einen Job gefunden oder ein Praktikum hinten angehängt. Andere haben erstmal eine Pause eingelegt. Die meisten jedoch suchen nach einem Master um sich zu spezialisieren oder ihre Einstellungschancen zu erhöhen. Die Plätze in Konstanz sind –wie überall – begrenzt. Es ist leider keine Garantie, dass man nach seinem Studium dort auch den MA dort studieren kann. Einige Studierende (u.a. auch ich) haben sich aber bewusst für einen anderen Ort entschieden, einfach um nochmal was Neues zu erleben. Das liegt aber bei jedem selbst, wie er seine nächsten ein bis zwei Jahre verbringen möchte. Beides hat seine Vor- und Nachteile.

Jobchancen generell stehen recht gut. Ob öffentlich Verwaltung, Private Unternehmen oder International Organisationen – ein Einstieg ist überall realistisch. Das einzig Schwierige ist, eine Entscheidung zu treffen.

4 Der Rhein

Fazit

Ich habe meine Zeit am Bodensee sehr genossen. Die Winter sind neblig, dafür sind die Sommer wunderschön mit Alpenpanorama. Neben dieser Kurzwerbung kann ich zum Studiengang Politik- und Verwaltung nur sagen: es war anstrengend und manchmal stressig, aber ich bin überzeugt, dass mir der Studiengang einen guten Start für die Zukunft und eine erstklassige Ausbildung gegeben hat. In meinem Master fehlt es mir eigentlich an nichts und ich konnte  an der neuen Uni gut an Inhalte aus meinem gelernten Fach PolVer anknüpfen.

Désirée Biehl ist 24 Jahre alt und ehemalige STUDIENKOMPASS Teilnehmerin aus Köln. Sie studierte Politik und Verwaltung in Konstanz. Nach einem Auslandssemester in Bologna, Italien studiert sie nun MA Security Studies in Sheffield, UK. Am Studienkompass gefällt ihr, dass man vor und während dem Studium immer wieder auf Unterstützung zurückgreifen kann.

 

Über den Autor:

Désirée Biehl (29)
Studiengang: Politik und Verwaltung
Uni/Hochschule: Universität Konstanz
Regionalgruppe: Berlin

Désirée Biehl ist 29 Jahre alt und ehemalige STUDIENKOMPASS Teilnehmerin aus Köln. Sie   studierte Politik und Verwaltung in Konstanz. Nach einem Auslandssemester in Bologna, Italien studierte sie dann MA Security Studies in Sheffield, UK.

„Am Studienkompass gefällt ihr, dass man vor und während dem Studium immer wieder auf Unterstützung zurückgreifen kann.“

03 Mrz

Wie ich im Uni-Dschungel überlebe

Was ist ein „numerus clausus“ ? Was bedeutet „Immatrikulation“? Und wer zur Hölle sind diese so genannten „Kommilitonen“ und wie schütze ich mich vor diesen komischen Menschen?

Mehr oder weniger zufällig war ich auf dieser Infoveranstaltung gelandet. Eigentlich wollte ich ganz woanders hin. Doch was hier vorgestellt wurde, war eine gute Sache: Die optimale Vorbereitung auf den Uni-Dschungel – der Studienkompass.

Niemand in meiner Familie hatte je studiert. Für mich war die Uni somit absolutes Neuland; ein Land, von dem es keine Karte gibt; keine Musterlösung. Der Studienkompass war die perfekte Lösung. Dort lernte ich während schönen Wochenend-Workshops nicht nur tolle Menschen kennen, sondern auch alles über diesen Dschungel und wie ich ihn möglichst einfach bewältigen kann. Zudem ermunterte mich der Studienkompass, mich für eine fortführende Studienstiftung zu bewerben. Natürlich dachte ich, dass ich keine Chance hätte angenommen zu werden. Ein Notendurschnitt von 2,3 ist immerhin nicht so herausragend. Doch Anfang Dezember erhielt ich die Aufnahmebestätigung.

Jetzt studiere ich seit guten 2 Jahren Recht-Wirtschaft-Personal (RWP) in Greifswald. Das Studium ist schöner Mix, wenn man Jura und BWL mag. Mir ist während dieser Zeit klar geworden, dass BWL mir nie viel Spaß machen wird. Ganz im Gegenteil zu Jura. Alle sagen zwar Jura sei trocken, das finde ich aber ganz und gar nicht! Ich finde es faszinierend. Ein Riesensystem, dass gar nicht so schwer ist, wenn man es erst mal verstanden hat. Da ich bis jetzt hauptsächlich eine der drei Schwerpunkte vom Jurastudium kenne, bin ich noch weit davon entfernt das System zu durchdringen. Was auch schon mein zweites Problem ist. Seit sechs Monaten spiele ich mit dem Gedanken Jura zu studieren. Doch dieses Mal stehe ich nicht vor einem beängstigend großen Dschungel, sondern vor einer langen Achterbahn (dem Jura-Studium). Einerseits möchte ich unbedingt in die Achterbahn einsteigen, weil ich sie mega cool finde, andererseits machen mir diese vielen Höhen und steilen Abfahrten echt Angst. Doch ich denke, wenn ich am Ende aussteige werde ich ziemlich stolz auf mich sein, da mitgefahren zu sein.

Nach sechs Monaten habe ich mich also endlich dazu entschlossen es zu wagen und habe meinen Antrag auf Doppelstudium eingereicht, welcher auch angenommen wurde. Mein Ziel ist es, den Bachelor zu beenden und nebenbei schonmal einige Kurse in Jura belegen und abarbeiten zu können, um nach dem Bachelor mein Jura-Studium zu beenden.

Was ich euch mit auf den Weg gebe ist, dass ihr niemals denken sollt ihr wäret zu schlecht für etwas. Egal, ob es um ein Stipendium, ein Studienfach oder etwas anderes geht. Glaubt an euch, denn man kann alles erreichen, was man will.

 

Über den Autor

Ina (26)
Studiengang: Recht-Wirtschaft-Personal und Jura (Doppelstudium)
Uni/Hochschule: Universität Konstanz
Regionalgruppe: –

Ina ist 26 Jahre alt und studiert im Doppelstudium Recht-Wirtschaft-Personal und Jura. Bis 2014 war sie Teil der Paderborner Studienkompass-Gruppe. Dort gefiel ihr besonders, dass man so viele tolle Menschen kennen lernte und kompetente Hilfe bekam. Für unseren Blog hat sie einen kleinen Artikel geschrieben, um ihre Erfahrungen mit euch zu teilen, zu helfen und sich selbst zu reflektieren.